Tibetische Literatur

Der Begriff tibetische Literatur wird unterschiedlich definiert:[1]

  • Definition nach Sprache: Tibetische Literatur bezeichnet die in Tibetischer Schriftsprache verfasste sowie die den zahlreichen tibetischen Dialekten mündlich überlieferte Literatur. Tibetischsprachige Literatur ist vorwiegend in Tibet vorherrschend. Sie ist auch in der Mongolei, in Indien, Nepal, Bhutan, Sikkim und in der tibetischen Exilgemeinschaft Indiens verbreitet. Ein wichtiger Teil der tibetischsprachigen Literatur besteht aus Übersetzungen buddhistischer Literatur aus indischen Sprachen (Sanskrit), die weitaus überwiegende Mehrzahl der tibetischen Texte sind aber Ritualtexte, autochthone Kommentare, philosophische Abhandlungen, wissenschaftliche Abhandlungen sowie insbesondere Biografien und Werke der Geschichtsschreibung. Ferner beinhaltet tibetischsprachige Literatur auch viele Mythen, Sagen, Märchen, Legenden, Gedichte, Lieder, Opernlibretti und Sprichwörter.
  • Definition nach geografischer Region: Literatur aus Tibet und anderen von Tibetern bewohnten Regionen (s. o.).
  • Definition nach Ethnie: In einer anderen Definition von tibetische Literatur werden auch Texte, die von Tibetern in anderen Sprachen – insbesondere im Chinesischen und Englischen – verfasst werden als tibetische Literatur bezeichnet.
  • Definition nach Thematik: In der Volksrepublik China gehören zudem Texte mit besonderem Tibetbezug – unabhängig von ihrer Herkunft – zur tibetischen Literatur.
  1. vgl. Lara Maconi: Au-delà du débat linguistique : comment définir la littérature tibétaine d’expression chinoise ? « Spécificités nationales » et « spécificités regionales ». In: Revue d’Etudes Tibétaines 14:117–155 (Oktober 2008), Langues et Cultures de l’Aire Tibétaine, CNRS.

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